Es gibt viele Möglichkeiten, SaaS-Startups zu finanzieren: Bootstrapping, also durch eigenes Kapital, oder Venture Debt gehören dazu, vor allem aber Investments von Venture Capital Fonds oder Business Angels, also sogenanntes Eigenkapital. Hinzu kommen alternative Finanzierungsmodelle wie Recurring Revenue Financing (RRF), wie re:cap es anbietet. Doch nicht alle Finanzierungsmethoden funktionieren für jedes Startup, und deshalb ist es wichtig, ihre Vor- und Nachteile zu kennen. Wir stellen die wichtigsten Finanzierungsmethoden im Detail vor und vergleichen sie mit der re:cap-Finanzierung, damit Unternehmen die für sie beste Entscheidung treffen können. Los geht es mit der wohl beliebtesten Methode: Venture Capital. 

Eigenkapitalfinanzierung: Was Startups wissen sollten

Bei einer Eigenkapital- oder Equity-Finanzierung erhalten Startups Kapital, indem sie im Gegenzug Unternehmensanteile abgeben. In diese Kategorie fällt der Börsengang ebenso wie Eigenkapital von Wagniskapitalgebern wie Venture Capital Fonds und Business Angels. Gut zu wissen: Bei großen, lange bestehenden Unternehmen findet Equity Financing meist in Form von Private-Equity-Finanzierungen statt, z. B. durch institutionelle Geldgeber – das spielt für Startups aber in der Regel noch keine Rolle. Da auch der Börsengang für junge Startups in der Regel noch keine Option ist, fokussieren wir uns im Folgenden auf Venture Capital, wenn wir von Equity Financing sprechen. 

Venture Capital ist für die meisten Startups der Standard

Kapital von Venture Capital Fonds oder Business Angels zu erhalten, gehört für die meisten Startups zur Finanzierungsstrategie dazu. Es ist zwar grundsätzlich nicht die einzige Möglichkeit der Finanzierung (Bootstrapping oder Crowdfunding sind mögliche Alternativen), aber für den Großteil gerade in der Anfangsphase die beste oder sogar einzige mögliche Option. Wie leicht oder schwer die Suche nach Investoren ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Vom Geschäftsmodell des Startups, aber auch vom Markt, in dem es sich bewegt; von der Konkurrenz; und nicht zuletzt von der aktuellen wirtschaftlichen Lage – das hat gerade das Jahr 2022 anschaulich gezeigt. Während sich in den letzten Jahren erfolgreiche Startups ihre Investoren frei aussuchen konnten, ist es heute, aufgrund der politisch und wirtschaftlich angespannten Lage, wieder deutlich schwerer, an frisches Kapital zu kommen. 

Pro und Contra Venture Capital

Venture Capital ist aus gutem Grund beliebt. Wer namhafte, gut passende Investoren findet und mit ihnen einen attraktiven Deal zu einer guten Bewertung des Startups abschließt, hat gleich mehrere Vorteile: Expertise, Branchenwissen und Netzwerk der Investoren wirken sich positiv auf die Entwicklung ihrer Portfolio-Startups aus. Unternehmen stärken damit außerdem ihre Außendarstellung: Können sie bekannte Investoren mit exzellentem Track Record vorweisen, bekommen sie bei potenziellen Kunden und Partnern einen Vertrauensvorschuss. Auch gute Mitarbeitende finden sich viel leichter. Auch können Venture Capital Finanzierungsrunden, insbesondere in späteren Phasen, die Finanzierungslimits von RRF-Anbietern übersteigen.

Die Finanzierung durch VCs oder Business Angels hat aber auch Nachteile. Bis zum Abschluss einer Finanzierungsrunde können viele Monate vergehen, und Startups geben im Gegenzug für das neue Kapital Unternehmensanteile und damit viel Entscheidungsgewalt ab. Außerdem ist es nicht selten, dass sich die Interessen eines Startups und seiner Investoren irgendwann in die Quere kommen. In jedem Fall bringt es eine Verwässerung der Unternehmensanteile mit sich, und das ist immer ein Nachteil – je mehr Anteile abgegeben werden, desto größer ist natürlich die Verwässerung. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn Startup-Gründer zum Zeitpunkt eines Börsengangs nur noch 10 bis 15 Prozent der Anteile ihres Unternehmens halten. Welche finanziellen Folgen und damit Kosten die Abgabe vieler Unternehmensanteile langfristig für sie hat, wird oft unterschätzt.

Finanzierung mit re:cap: Was Startups wissen sollten

Bevor Startups Umsätze erwirtschaften, gibt es kaum Alternativen zu Equity Financing. Das ändert sich mit dem Erzielen der ersten Einnahmen, denn dann kommen weitere Finanzierungsformen und zumindest für Firmen mit wiederkehrenden Umsätzen auch Recurring Revenue Financing (RRF) infrage. 

Mit Recurring Revenue Financing erhalten Tech-Unternehmen mit Abomodellen einfachen und schnellen Zugang zu Kapital, indem sie ihre zukünftigen jährlichen wiederkehrenden Umsätze (ARR) gegen sofortige Vorabzahlungen durch einen RRF-Anbieter umwandeln. Zudem sind RRF-Finanzierungen nicht verwässernd, was sie von Venture Capital unterscheidet. re:cap bietet genau solche RRF-Finanzierungen an, bei denen SaaS-Unternehmen bis zu 60 Prozent ihres ARR unmittelbar und kontinuierlich in Kapital umwandeln können. Dadurch funktioniert die Methode ähnlich wie eine Kreditlinie, auf die Startups immer dann zurückgreifen können, wenn sie Kapital benötigen.

Wichtig ist übrigens, diese Methode nicht mit der ähnlich klingenden Methode des Revenue Based Financing (RBF) zu verwechseln, bei der Startups Kapital von Investoren erhalten, denen dafür ein festgelegter Anteil der wiederkehrenden Umsätze zusteht. Was natürlich heißt: Je schneller das Startup wächst und je mehr Umsätze es generiert, desto teurer wird diese Finanzierungsmethode. 

re:cap-Finanzierung oder Venture Capital: Was ist besser?

RRF-Finanzierungen mit re:cap bieten mehrere Vorteile gegenüber Venture Capital. Startups verwässern ihre Anteile nicht und behalten so Kontrolle über ihr Unternehmen. Sie sparen Zeit und Geld, die sie in ihr Wachstum investieren können, statt in Investorensuche, Fundraising, Reporting und Due Diligence. Mithilfe einer re:cap-Finanzierung lässt sich zudem die Zeit, bis eine nächste Venture Capital Runde abgeschlossen werden soll, verlängern, sodass die Equity-Runde auf Basis des größeren Wachstums zu besseren Konditionen abgeschlossen werden kann. Außerdem können SaaS-Unternehmen eine Equity-Runde mit einer re:cap-Finanzierung ergänzen oder vergrößern und so weniger Unternehmensanteile abgeben.

Comparing re:cap with Venture Capital

Wann ist Venture Capital also die richtige Wahl, und wann sollten Startups auf eine re:cap-Finanzierung setzen? Das hängt zum einen von der Unternehmensphase ab, in der sie sich befinden. Für Unternehmen, die noch ganz am Anfang stehen, ist Equity Financing in den meisten Fällen eine sehr gute Lösung. Sobald sie jedoch Umsätze erwirtschaften, kann das anders aussehen. Dann hängt die Entscheidung davon ab, wofür sie das Funding brauchen: Wenn Funding in Maßnahmen, deren Ergebnis und damit ROI sich heute schwerlich kalkulieren lässt, wie beispielsweise die Entwicklung gänzlich neuer Produkte, investiert werden soll, ist Venture Capital als Wachstumskapital sinnvoll. Wenn Startups, die ein SaaS-Geschäftsmodell verfolgen und bereits Umsätze generieren, hingegen in Maßnahmen mit einem klar kalkulierbaren ROI, wie Marketing- oder Sales-Maßnahmen, Mergers & Acquisitions oder Expansionen investieren wollen, ist re:cap eine attraktive Alternative.  

Das Gute: Beide Methoden lassen sich miteinander verbinden (und auch mit weiteren Finanzierungen wie Venture Debt kombinieren). Startups können z.B. mit Venture Capital starten und finanzieren damit Ausgaben mit schwer planbarem Outcome. Sobald sie regelmäßige Umsätze erzielen, ergänzen sie ihr Kapital durch re:cap-Finanzierungen. Sie können damit bis zur nächsten Finanzierungsrunde Investitionen tätigen und haben immer dann Geld zur Verfügung, wenn sie es gerade brauchen, da re:cap wie eine langfristige Finanzierungslinie funktioniert. re:cap eignet sich auch für kurzfristige Ausgaben - z.B. bei der Übernahme eines anderen Unternehmens oder bei dringenden Investments, die das Wachstum beschleunigen (wie Sales, Marketing, neue Technik). 

Mehr Finanzierungsoptionen für Startups

Recurring Revenue Financing kann also ein großer Gewinn sein, weil es Unternehmen mehr Auswahl ermöglicht und sie ihre Finanzplanung sowie ihren Capital Stack flexibler gestalten können, ohne von einer Equity-Finanzierung abhängig zu sein. Das ist gerade in einer volatilen Wirtschaftsphase wie der jetzigen ein großer Vorteil. Eine re:cap-Finanzierung hilft SaaS-Unternehmen dabei, deutlich gelassener zu agieren und sich weiterhin voll und ganz auf ihr Business und Wachstum zu konzentrieren.